Grundlagen des Juniorhandlings

Präsentation im Stand

Grundposition:
Der Kopf Deines Hundes sollte möglichst immer bei Deinem rechten Arm sein. Dein Hund sollte „frei“ stehen. Das bedeutet: Er soll sich nicht an Dich anlehnen.

Wenn Du einen großen Hund hast, kannst Du selbst stehenbleiben.

Wenn Du einen kleinen Hund hast, musst Du Dich selbst hinter den Hund seitlich hocken.

Leinenhaltung: Du hältst den Hund an der Leine möglichst knapp über dem Kopf oder Du hältst ihn an seinem Kopf. Den Hund sollst Du nicht straff an der Leine hochziehen. Die Leine sollte sich immer in Deiner Hand befinden, damit Du immer die Kontrolle hast. Baumelnde Leinen können Deinen Hund ablenken.

Präsentation in der Gruppe: Zwischen der Nasenspitze Deines Hundes und dem Hund vor Dir muss ca. 1 Meter Abstand sein. Auch zum Ringrand muss mindestens 1 Meter Abstand sein.

Präsentation alleine: Lass zwei Meter Abstand zur Richterin / zum Richter. Wenn Du aus einer Figur zurück kommst, sollte der Hund wieder richtig mit dem Kopf unter Deinem rechten Arm stehen.

Korrektur des Hundes: Wenn Dein Hund nicht schön steht, kannst Du ihn korrigieren. Mache das immer behutsam, ruckartige Bewegungen stören Deinen Hund.

Zeige des Hundegebisses: Wenn Du das Gebiss Deines Hundes zeigst, sollst du deinem Vierbeiner weder die Nasenlöcher noch seine Augen zuhalten. Starte vorsichtig den Gebissschluss zu zeigen. Dabei muss das Gebiss für kurze Zeit vollkommen geschlossen sein, anschließend kannst Du die seitlichen Zähne vorzeigen.

Präsentation in der Bewegung

Dein Hund soll neben Dir traben, niemals gehen oder galoppieren. Auch bei der Bewegung in der Gruppe musst Du auf den Abstand achten. Die richtige Körperhaltung ist wichtig. Lasse Deinem Hund genug Platz, um sich frei zu präsentieren.

Leinenhaltung: Du benötigst eine Vorführleine bei jeder Rasse. Die Leine ist am Hals knapp hinter den Ohren des Hundes. Lass die Leine nicht durchbaumeln, aber zieh den Hund auch nicht mit der Leine in die Höhe.  Das Leinenende hältst Du zusammen geknüllt in Deiner Faust. Es sollte niemals ein freies Leinenende herumbaumeln.

Umgang mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten Bei der Präsentation in der Gruppe kann es vorkommen, dass der Hund vor Dir langsamer ist als Dein Hund. Du darfst einen anderen Hund nur dann überholen, wenn Dich die die Richterin / der Richter ausdrücklich dazu anweist. Du hast zwei Möglichkeiten:
a) Du bleibst kurz stehen und gewinnst dadurch ein wenig Abstand. Das solltest Du möglichst hinter dem Rücken der Richterin / des Richters machen.
b) Du läufst einen kleineren oder größeren Kreis als der Hund vor Dir.

Der Kreis

Da die Hunde üblicherweise auf der linken Seite laufen, wird der Kreis gegen den Uhrzeigersinn ausgeführt.
Nütze dabei den Ring ganz aus und pass auf, dass Du keine Spirale läufst.
Zu Beginn laufen oft alle Kids mit ihren Hunden gemeinsam im Kreis. Dein Hund soll dabei traben und nicht galoppieren oder herumhüpfen.

Ist das Kind vor Dir langsamer als Du: versuche einen größeren Kreis zu laufen oder bremse hinter dem Rücken der Richterin / des Richters ein wenig und werde wieder schneller, wenn Dich sie / er sieht oder bleib kurz stehen, bis der Abstand wieder groß genug ist oder überhole den langsameren Hund nur auf Anweisung der Richterin / des Richters, dann außen ohne den anderen Hund zu behindern.

Up-And-Down

Das ist schwieriger, als es klingt: einfach gerade aus laufen. Du musst aufpassen, dass Du keine Schlangenlinie, keinen Bogen, sondern eben eine Gerade oder Linie läufst. Am Besten ist, Du suchst Dir einen Punkt auf der anderen Seite des Rings und steuerst auf diesen zu, dann eine Wende und zurück – und zwar genau zur Richterin oder zum Richter – und nicht drei Meter daneben! Zum Abschluss machst Du eine sanfte Wendung und stellst den Hund so hin, dass ihn die Richterin oder Richter von der Seite betrachten kann. Achtung: Lass genügend Abstand ( ca. 2 Meter), sonst sieht der Richter / die Richterin nur den Rücken deines Hundes.

Das Dreieck

Das Dreieck ist für RichterInnen die einfachste Möglichkeit, den Hund von vorne, von hinten und von der Seite zu sehen.

Du beginnst wieder exakt vor der Richterin / dem Richter. Am Besten nimmst du deinen Hund auf die Innenseite im Dreieck, so musst Du später nicht die Hand wechseln.

Wichtig ist, dass die Schenkel des Dreiecks – also die drei Seitenlängen – möglichst gleich lang sind. Die Ecken kannst Du ein klein wenig abrunden: Gerade so viel, dass Dein Hund nicht an Schwung verliert oder in der Bewegung behindert wird. Aber Du musst aufpassen, dass Du nicht statt eines Dreiecks einen Kreis zu laufen beginnst.

Zurück bei der Richterin oder dem Richter bringst Du Deinen Hund wieder so schnell wie möglich in eine gute Standposition.

Die Wende

Die Wende nach Innen
Bei dieser Wende musst Du Dich mit Deinem Hund eindrehen, als ob Ihr ein Brezel auf den Boden zeichnen wollt. Nimm an, Dein Hund läuft auf Deiner linken Seite. Am Ende einer Linie drehen sich Du und Dein Hund zu einander, als ob Ihr Euch anschauen wolltet. In diesem Moment nimmst Du die Leine in die andere Hnd. Du und Dein Hund dreht einfach weiter, bis Ihr die Linie zurück laufen könnte. Jetzt ist Dein Hund auf Deiner rechten Seite.
Die Show Wende
Bei dieser Wende bleibt Dein Hund beim Richtungswechsel an derselben Seite, ein Handwechsel ist nicht notwendig.

Figuren zu zweit

Wenn es um eine Entscheidung zwischen zwei annähernd gleich guten JuniorhandlerInnen geht, wollen die RichterInnen manchmal Figuren zu zweit, also parallel, sehen.

Ihr startet gleichzeitig vor dem Richter: innen sind die Hunde, außen seid Ihr. Wenn sich eure Hunde nicht vertragen, dann sind die Hunde auße und Ihr innen.

Achtet darauf, dass Ihr wirklich neben einander läuft und die Wende am Ende möglichst gleichzeitig durchführt und Ihr auch wieder gleichzeitig zum Richter zurückkommt. Das kann schwierig sein, wenn ein Hund wesentlich größer ist als der andere oder schneller läuft. Dann müsst Ihr im Sinne der Fairness Euren Hund ein wenig langsamer vorführen, damit der zweite Hund Schritt halten kann. Auch wenn Ihr zum Richter zurück kommt: Ihr sollt beide genügend Platz haben, Euren Hund in die optimale Position zu bringen.

Motivation des Hunde

Im Bewerb wird die „Harmonie“ zwischen Dir und Deinem Hund bewertet. Das bedeutet: Ihr sollt ein gutes Team sein, das sich gut versteht. Lobe ihn und streichle ihn, wenn er etwas gut gemacht hat.

Deine Stimme
Sie ist ein wichtiges Instrument, um Deinen Hund zu motivieren. Du darfst natürlich mit Deinem Hund sprechen, ihn locken, ihn loben. Aber: Sei leise! Dein Hund hört Dich nicht besser, wenn Du lauter bist. Du solltest nicht andere Juniorhandler stören. Im Sinne der Fairness denke daran, dass Clicker, Quietschetierchen o.Ä. andere Hunde ablenken können. Zurufe oder Geräusche von außen – wenn etwa Deine Eltern den Hund rufen – gelten als „Double-Handling“ und sind strikt verboten. Kommandos helfen dem Hund vor Richtungsänderungen oder Wendungen. Damit verhinderst Du, dass Dein Hund „in die Leine läuft“.

Hundetausch
Es kann sein, dass Dir die Richterin / der Richter einen fremden Hund gibt. Es ist nicht einfach, sich blitzschnell auf den neuen Hund einzustellen. Zwei Tipps: Frag nach dem Namen des Hundes. Du kannst ihn beim Namen rufen, statt ihm Kommandos zu geben, die er vielleicht gar nicht kennt. Stell Dich dem Hund vor. Auch er hat ja plötzlich einen ganz fremden Menschen an seiner Seite. Lass ihn an Deinen Handflächen schnuppern. Sprich mit ihm.

Leckerlis
Die Brösel, die im Ring liegenbleiben, lenken anderen Hunde ab. Denke daher beim Verwenden von Leckerlis daran. Andere Kinder-Hunde-Teams sollen nicht dadurch abgelenkt werden.

Probleme mit dem Hund
Es kann natürlich vorkommen, dass Dein Hund einfach nicht will oder bockt. Dein Hund ist keine Maschine, die immer funktionieren muss. Du musst versuchen, ihn positiv zu motivieren. Das bedeutet: niemals an der Leine reißen, anschreien oder gar schlagen. Lass Dir Zeit!

Tipps & Tricks

Dein Hund soll immer gleichmäßig traben. Auch bei Wendungen soll er nicht springen oder stehen, sondern in der gleichmäßigen Bewegung bleiben.

Achte darauf, dass Du niemals andere JuniorhandlerInnen behinderst. Das wäre unfair. Lass genügend Abstand.

Wenn Dein Hund einmal keine Lust hat: Versuche nicht, ihn zu zwingen. Spring mit ihm, rede ihm gut zu. Zeig ihm, dass Juniorhandling Spaß macht.

Das Ende der Leine soll nicht einfach herumbaumeln. Nimm eine Leine, die dünn genug ist, um sie zusammen zu rollen und in Deiner Hand verschwinden zu lassen.

Pass auf Deine eigene Körperhaltung auf. Du sollst immer einen geraden Rücken haben. Wenn Du hinter einem kleinen Hund kniest sieht das sonst aus, als würdest Du Dich über Deinen Hund beugen. Der Hund wird sich kleiner machen. Wenn Du gebückt läufst, wird Dein Hund das auch tun.

Präsentiere Deinen Hund im Stand immer mit gestreckten Armen. Damit bekommst Du genügend Abstand, damit Dein Hund frei steht. Du hast so auch die Chance selbst gut zu sehen, ob der Hund auch gut steht.

Wann immer Du die Richtung änderst, gibt Deinem Hund rechtzeitig ein Kommando. Rechtzeitig heißt, dass das Kommando wirklich vor der Richtungsänderung gegeben werden muss, damit es der Hund hören, verstehen und umsetzen kann. Das Kommando sorgt dafür, dass Dein Hund nicht „in die Leine“ läuft.

Im Wettbewerb müssen die Kids manchmal die Hunde tauschen. Trainiere daher nicht nur mit Deinem eigenen Hund, sondern auch mit fremden Hunden, die viel größer oder kleiner sind als Dein eigener.

Lächeln! Die Richterin, der Richter und das Publikum sollen sehen, dass Dir die Arbeit mit Deinem Hund Spaß macht.

Was eigentlich selbstverständlich ist: Lobe Deinen Hund, wenn er etwas toll gemacht hat. Auch er freut sich über eine Bestätigung. Gratuliere nach dem Bewerb den Siegerinnen und Siegern und bedanke Dich bei den RichterInnen. Egal wie du platziert wirst, zeige Deinem Hund, dass er es toll gemacht hat.