Juniorhandling

Allgemeine Informationen 

Der Juniorhandling Wettbewerb ist die Vorbereitung junger Hundemenschen auf ein späteres Vorführen von Rassehunden bei Ausstellungen. Er bietet interessierten Jugendlichen die Möglichkeit, im sportlichen, freundschaftlichen Wettbewerb den Umgang mit Hunden verschiedener Rassen zu erlernen und zu üben.

Das Vorführen der Hunde erfordert – und fördert – Verständnis, Einfühlungsvermögen, und Verantwortungsbewusstsein. Darüber hinaus soll dieser Wettbewerb zu größerer Fairness, Disziplin und Rücksichtnahme im Verhalten der Jugendlichen untereinander beitragen; sie lernen auch verlieren zu können und die Leistung anderer sportlich anzuerkennen.


Wettbewerb

Zum Wettbewerb zugelassen sind Jugendliche im Alter zwischen 9-17 Jahren. Diese werden in 2 Altersklassen eingeteilt. Altersklasse 1 erstreckt sich von 9-12 Jahren; Altersklasse 2 von 13 bis 17 Jahren.

Es dürfen nur Hunde geführt werden, welche in einem von der FCI anerkannten Zuchtbuch oder Register eingetragen sind. Die Rasse muss nicht an diesem Tag gerichtet worden und die Hunde müssen nicht ausgestellt worden sein.

Der gemeldete Hund kann bis zu Beginn des Richtens ausgetauscht werden, die Ausstellungsleitung und die Ringleitung ist hierüber zu verständigen. Der gesamte Wettbewerb ist mit dem gleichen Hund durchzuführen. Die Vorführung eines neutralen Hundes ist auf Anforderung des Richters / der Richterin möglich. Der Austausch der Hunde untereinander ist NICHT gestattet.


Richtlinien

Juniorhandling basiert auf der individuellen Bewertung des Könnens von jedem gemeldeten Jugendlichen – sowohl im Einzelsetting wie auch in der Gruppe. Das Richten eines Juniorhandling Wettbewerbs soll sich am Richten im Rassering orientieren. Es werden simple Figuren gefragt, bei denen vom Jugendlichen erwartet wird, dass die Rasse dem Standard entsprechend vorgeführt wird. Das Hauptaugenmerk soll auf der Zusammenarbeit zwischen Hund und Handler liegen. Außerdem sind die Präsentation in Übereinstimmung mit dem Rassestandard, der Sportgeist, die Fairness und der Gesamteindruck zu beurteilen.

Während des Juniorhandling Wettbewerbs sind folgende Punkte mit vorzüglich, sehr gut, gut, genügend oder ohne Bewertung zu benoten. Die Wertigkeit der jeweiligen Kriterien setzt sich wie folgt zusammen:

  1. Präsentation in Übereinstimmung mit dem Rassestandard: 50 % davon
    12,5 %: Einzelbewertung in der Bewegung
    12,5 %: Bewegung in der Gruppe
    12,5 %: Präsentation im Stand
    12,5 %: Vorzeigen des Hundegebisses
  2. Harmonie und Zusammenarbeit: 25 %
  3. Sportgeist, Fairness und Gesamteindruck: 25 %

Präsentation in Übereinstimmung mit dem Rassestandard 

Der Jugendliche soll die Rasse, die FCI-Gruppe und das Alter des Hundes benennen können. Er muss jederzeit den Hund kontrollieren können und das Gebiss und die Zähne zeigen können. Folgende Kriterien sind in Übereinstimmung mit der rassetypischen Präsentation zu bewerten:

a. Einzelbewertung in der Bewegung:
Die abgefragten Figuren sollen sich an den Figuren im Rassering orientieren. So empfiehlt es sich auf Figuren wie Auf-Und-Ab, Kreis und Dreieck, sowie die dazu passenden Parallel-Figuren, zurückzugreifen.

b. Bewegung in der Gruppe:
Die gewählte Geschwindigkeit soll vom Hund abhängig gemacht werden sowie von den restlichen Bewerbern / Bewerberinnen. Es ist stets auf einen guten Abstand zwischen den Hunden zu achten.

c. Präsentation im Stand:
Die Präsentation im Stand soll in Übereinstimmung mit dem Rassestandard stattfinden. Dazu gehört auch das Wissen darüber, ob der Hund ggf. auf dem Tisch / (einer Rampe) zu präsentieren ist. Hierzu gehört sowohl die individuelle Beurteilung im Stand, sowie die Beurteilung im Stand in der Gruppe. – Besonders bei letzterem ist auf den Abstand zwischen den einzelnen Hunden zu achten.

d. Vorzeigen des Hundegebisses:
Das Vorzeigen des Hundegebisses soll sanft erfolgen. Die gewählte Position des Handlers soll es dem Richter / der Richterin ermöglichen, freien Blick auf das Gebiss zu haben. Es sollen alle drei Seiten (vorne, links, rechts) gezeigt werden, ohne die Nase oder die Augen des Hundes abzudecken. Auch hier ist auf rassetypische Merkmale einzugehen: Bei manchen Rassen könnte es gefordert sein nur den Gebissschluss zu zeigen bzw. das Gebiss vollständig zu öffnen. – Der Jugendliche sollte davon Kenntnis haben.

Harmonie und Zusammenarbeit 

Das Hauptaugenmerk soll auf eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Hund und Jugendlichen gerichtet werden. Während des gesamten Richtens ist auf eine natürliche und fortlaufende Zusammenarbeit zwischen den beiden zu achten.

Sportgeist, Fairness und Gesamteindruck 

Der Handler sollte nicht aus der Gruppe herausstechen und sollte den Hund in den Mittelpunkt stellen. Dazu sollte die Kleidung so gewählt sein, dass sie harmonisch, angemessen und funktional wirkt. Sie soll einen guten Kontrast zum Hund bilden, wodurch die Silhouette des Hundes auch von der Entfernung gut erkennbar bleibt. Auffallende und unpassende Kleidung, sowie Kleidung die die Bewegung des Hundes beeinträchtigt oder störend wirkt, soll vermieden werden.

Der Umgang mit allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen sollte fair und freundlich – neutral erfolgen.

Da das Hauptaugenmerk auf den Hund gerichtet sein soll, empfiehlt es sich die Sicht des Richters / der Richterin auf den Hund nicht einzuschränken. Dabei ist Seitens des Richters / der Richterin von jeglicher Übertreibung beim Richten abzusehen. So soll es vermieden werden, dass der Richter / die Richterin sich in Schlangenlinien zwischen den Jugendlichen und ihren Hunden fortbewegt; die Position im Kreis so gewählt wird, dass ein Handwechsel dringend erforderlich ist.